Erstmals in der 35-jährigen Geschichte der UCI Mountainbike-Weltmeisterschaften finden im Spätsommer sämtliche acht Disziplinen in einer Region im gleichen Zeitfenster statt. Der Radweltverband UCI hat dazu den Kanton Wallis auserkoren.
Es ist nicht das erste Mal, dass Mountainbike-Welttitelkämpfe in der Schweiz stattfinden. 1997 fanden erstmals Cross-Country- und Downhill-Weltmeisterschaften in Château d’Oex im Kanton Waadt statt. Damals wurden nur in diesen beiden Mountainbike-Disziplinen Regenbogentrikots und WM-Medaillen verliehen. Der Bikemarathon folgte 2003 in Lugano, als sich Thomas Frischknecht den Titel schnappte. Dual Slalom, der später zu Fourcross wurde, wurde bereits im Jahr 2000 eingeführt – und 2014 wieder abgesetzt. Etwas länger wurde Velo-Trial beibehalten. 2013 wurden Titelkämpfe für Enduro eingeführt und 2019 für E-MTB. Die unstete, sponsorengetriebene Experimentierfreudigkeit der UCI mit neuen Disziplinen sind jedoch ein anderes Thema. 2011 machte der WM-Tross in Champéry erstmals Halt im Wallis. 2018 waren die bisher erfolgreichsten Titelkämpfe im «Bike Königreich» Lenzerheide mit Lokalmatador Nino Schurter als krönender Weltmeister und 50’000 Besucherinnen und Besucher am Streckenrand.
Alle Austragungsorte in einem Kanton
Im Wallis werden nun das erste Mal sämtliche Disziplinen in einer Region stattfinden. Die Eröffnungsfeier findet am letzten Augustwochenende in Sitten statt. Für die E-Bike-Enduristen geht’s bereits am Folgetag in die Aletsch-Arena, wo es erste Medaillen für die Schweiz geben könnte, sofern die beiden E-MTB-Weltmeister Nathalie Schneitter und Joris Ryf starten. Auf der supersteilen Downhillstrecke in Champéry ruhen die WM-Hoffnungen auf Ex-Weltmeisterin Camille Balanche.
Am 3. und 4. September finden die E-MTB-Titelkämpfe wiederum in der Aletsch-Arena statt mit Schneitter und Ryf als Favoriten. Die Pumptrack-Meisterschaften finden in Monthey statt. Am 6. September startet der nächste, buchstäbliche Höhepunkt: Der Grand Raid BCVS, die 125-km-Monsterfahrt von Verbier durch sieben Walliser Täler nach Grimentz, die mehr als 5000 Höhenmeter akkumuliert. Man darf gespannt sein, ob der Romand Alexandre Balmer, der letztes Jahr Zweiter wurde, diesmal den grossen Dominator Andreas Seewald in Schach hält. Die Shorttrack-Wettkämpfe finden im mondänen Zermatt statt. Eine ganze Armada starker Schweizer möchte die Medaillen.
Der krönende Abschluss in Form des olympischen Cross-Country-Rennens findet auf der bewährten Weltcupstrecke in Crans Montana in der Abschlusswoche von 9. bis 14. September statt. Man darf gespannt sein, ob Radsport-Multitalent Tom Pidcock seinen Titel verteidigt – oder dieses Jahr auf den Strassenradsport fokussiert. Auch Mathieu van der Poel möchte das Regenbogentrikot, nachdem er diesen Winter zum siebten Mal Radquer-Weltmeister geworden ist und im vorletzten Jahr Strassenweltmeister. Eine gute Figur wollen natürlich auch zahlreiche Schweizer machen: Allen voran Mathias Flückiger, Nino Schurter, Philippo Colombo, Lars Forster, Marcel Guerrini, Thomas Litscher und so weiter, die sich aber zuerst für den Titelkampf qualifizieren müssen. Bei den Frauen ist Sina Frei, Alexandra Keller, Jolanda Neff, Linda Indergand, Steffi Häberlin und Ramona Forchini ein Spitzenresultat zuzutrauen.
Veranstaltungsorte und Zeitplan
30./31. August | Eröffnungsfeier in Sitten |
30. August – 1. September | Enduro und E-Enduro in der Aletsch Arena |
2. – 7. September | Downhill in Champéry |
3./4. September | E-MTB Cross-Country in der Aletsch Arena |
3. – 6. September | Pumptrack in Monthey |
6. September | Mountainbike-Marathon von Verbier ins Val d’Anniviers |
8./9. September | Shorttrack in Zermatt |
9. – 14. September | Cross-Country XCO und Staffel in Crans-Montana |
Alle Infos zur Bike-WM: valais2025.ch
Mehr News gibt es in der Ausgabe 1/25 im Magazin easybiken.
Fotos: UCI Bike WM25
aus: easybiken, Heft Nr. 1/2025