In zehn Schritten zum sauberen Bike

Der Frühling steht vor der Tür. Die ersten Sonnenstrahlen sind der Startschuss, sich wieder aufs Bike zu schwingen. Davor steht die für viele leidige Veloinspektion. Doch der Radputz kann auch Spass machen und leicht von der Hand gehen. Hier gibt es eine Pflegeanleitung für den Frühjahrs-Check in zehn Stufen.

1. Rechtzeitig beginnen

Für die richtige Pflege eines Velos beziehungsweise E-Bikes gibt es diverse Pflegeprodukte vom Reiniger bis hin zum Kettenöl. Foto: www.pd-f.de
Für die richtige Pflege eines Velos beziehungsweise E-Bikes gibt es diverse Pflegeprodukte vom Reiniger bis hin zum Kettenöl. Foto: www.pd-f.de

Start der Tour ist am Sonntagmittag; dann reicht es ja, wenn das Bike um kurz vor zwölf aus dem Keller geholt wird. Schlechte Idee! Besser: Rechtzeitig mit dem Velo-Check beginnen, damit für unvorhergesehene Reparaturen noch Zeit bleibt. Dazu gehört auch der Blick in den Schrank – sind Putzmittel, Kettenöl und eventuell kleine Ersatzteile vorhanden? Wenn grössere Reparaturen in der Werkstatt anstehen, vereinbart man am besten frühzeitig einen Termin im Radladen. Aber: Im Frühjahr haben Werkstätten teils lange Wartezeiten. Deshalb rechtzeitig kümmern.

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2. Handschuhe und Schürze anziehen

Beim intensiven Reinigen der Kette kann es schnell mal schmutzig werden. Foto: www.pd-f.de / Gunnar Fehlau
Beim intensiven Reinigen der Kette kann es schnell mal schmutzig werden. Foto: www.pd-f.de / Gunnar Fehlau

Die Reinigung von Bikes ist oft eine dreckige Angelegenheit. Damit Finger und Hände sauber bleiben, lohnt sich das Tragen von Einweg- oder Haushaltshandschuhen. Schutz für die Bekleidung vor Schmutz, Öl und Fett bieten spezielle Werkstatt-Schürzen.

Werkstattkleidung über Velok

3. Bike putzen

Mit dem passenden Putzwerkzeug wird jedes Ritzel sauber. Foto: www.pd-f.de / cosmicsports.de / Christoph Bayer
Mit dem passenden Putzwerkzeug wird jedes Ritzel sauber. Foto: www.pd-f.de / cosmicsports.de / Christoph Bayer

Gröberen Dreck entfernt man am besten mit Handfeger oder Bürste, an schwer zugänglichen Stellen helfen auch eine alte Zahnbürste oder ein Borstenpinsel. Service-Spezialist Pedro‘s bietet ein komplettes «Bürsten-Set» mit vier Bürsten für den Einsatz an Rad, Rahmen, Kette und Nabe. Anschliessend mit lauwarmem Wasser und einem strapazierfähigen Lappen das Bikereinigen. Ein spezieller Veloreiniger, wie der biologisch abbaubare «Green Fizz» von Pedro’s hilft, hartnäckige Verschmutzungen zu entfernen. Um Gummi- und Kunststoffteile zu pflegen und geschmeidig zu machen, eignet sich zum Beispiel das «Silicone Guard Silikonspray» von M‑Wave. 

Hochdruckreiniger sind beim Radputz übrigens tabu: Sie können Schmutz und Feuchtigkeit in die Lager pressen und diese dadurch beschädigen. Allerdings gibt es mittlerweile spezielle Niedrigdruckreiniger, die extra für die Reinigung des Bikes entwickelt wurden, wie beispielsweise der Niederdruckreiniger « Muc-Off Pressure Washer» mit drei speziellen Düsen, die die Lager und Oberflächen von Zweirädern nicht beschädigt.

M-Wave-Produkte: Messingschlager

Niederdruckreiniger über Intercycle

Pedro's über Vélo-Store

4. Kette reinigen und schmieren

Eine gut geölte Kette läuft wieder wie geschmiert. Foto: www.pd-f.de / cosmicsports.de / Christoph Bayer
Eine gut geölte Kette läuft wieder wie geschmiert. Foto: www.pd-f.de / cosmicsports.de / Christoph Bayer

Zur Reinigung der Kette lässt man sie am einfachsten durch einen trockenen Lappen laufen. Für gröbere Verschmutzungen nutzt man eine spezielle Kettenbürste, die durch die Form ihrer Nylonborsten das Säubern von Kette, Kassetten und Kettenblättern vereinfacht. Es gibt auch spezielle Kettenreinigungsgeräte, wie zum Beispiel der «CM-5.3 Cyclone» Kettenreiniger. Hier ist bereits ein spezieller Reinigungspinsel integriert, der den Reiniger direkt in die engen Zwischenräume bringt. Dadurch bleibt die Grundschmierung erhalten. Vom Schmutz befreit, wird die Kette anschliessend geschmiert. Dabei helfen bestimmte auf die Ansprüche der Kette abgestimmte Mittel wie das «Chain Lub Dry» von Motul. Überschüssiges Schmiermittel sollte danach entfernt werden, da es als Schmutzfänger wirkt.

Kettenreiniger über Velok

Motul

5. Reifen prüfen

Reifenprofil und Beschädigungen sollten unbedingt vor der Tour abgecheckt werden. Foto: www.pd-f.de / Gunnar Fehlau
Reifenprofil und Beschädigungen sollten unbedingt vor der Tour abgecheckt werden. Foto: www.pd-f.de / Gunnar Fehlau

Ein platter Reifen hat schon so manche Tour ruiniert. Um dem zuvorzukommen, ist eine regelmässige Kontrolle der Reifen wichtig – natürlich auch beim Frühjahrs-Check. Prüfen Sie ringsum, ob der Reifen an den Flanken brüchig geworden ist und ob er durch Gegenstände wie Glasscherben, Nägel et cetera Beschädigungen abbekommen hat. Bei dieser Gelegenheit können auch Felgen und Speichen auf Beschädigungen hin überprüft werden. Wer beim Reifen auf Nummer sicher gehen möchte, der kann zu einem pannensicheren «Marathon Plus» von Schwalbe greifen.

Schwalbe

6. Richtig aufpumpen

Der richtige Reifendruck ist von grosser Bedeutung. Zur leichten Kontrolle bietet Schwalbe das Messgerät «Airmax» an. Foto: www.pd-f.de / Christian Mang
Der richtige Reifendruck ist von grosser Bedeutung. Zur leichten Kontrolle bietet Schwalbe das Messgerät «Airmax» an. Foto: www.pd-f.de / Christian Mang

Mit dem richtigen Reifendruck rollt es sich leichter – und mit mehr Pannenschutz. Deshalb nicht auf die gängige «Daumenmethode» vertrauen, sondern den Reifendruck ordentlich prüfen. Dabei helfen entweder ein präziser Reifendruckmesser wie der «Airmax Pro» von Schwalbe oder eine Luftpumpe mit Manometer, zum Beispiel Fusspumpe «Airstep Digi» von SKS Germany. Der zulässige minimale und maximale Reifendruck ist an der Reifenflanke angegeben.

Schwalbe

SKS Germany

7. Bremsen kontrollieren

Ohne funktionstüchtige Bremsen sollte niemand aufs Bike steigen. Foto: www.pd-f.de / Phil Pham
Ohne funktionstüchtige Bremsen sollte niemand aufs Bike steigen. Foto: www.pd-f.de / Phil Pham

Verschlissene Bremsbeläge verlangen einen rechtzeitigen Austausch. Bei mechanischen Felgenbremsen zeigen Kerben in den Bremsklötzen, ob noch Reserven vorhanden sind. Falls nicht: die Bremsklötze wechseln! Ein weiterer Indikator für einen anstehenden Austausch sind unter anderem kratzende Geräusche beim Bremsen. Scheibenbremsen sind immer verbreiteter und funktionieren wetterunabhängig besser. Mit einem speziellen Scheibenbremsenreiniger, beispielsweise der Entfetter «Disc Break Cleaner», können die Bremsanlagen schonend von Bremsstaub, Ölresten und Fett befreit werden. Der Bremsbelag sollte mindestens einen bis eineinhalb Millimeter dick sein – ansonsten austauschen. Wer sich unsicher fühlt, lässt lieber den Fachmann einen geübten Blick darauf werfen. Generell ist bei allen hydraulischen Bremssystemen eine regelmässige Wartung und somit der Gang zum Fachhändler ratsam.

Velok

8. Licht checken und einstellen

Der Lichtwinkel sollte immer mal wieder geprüft werden. Foto: www.pd-f.de / Florian Schuh
Der Lichtwinkel sollte immer mal wieder geprüft werden. Foto: www.pd-f.de / Florian Schuh

Die Lichtanlage ist bei JahresfahrerInnen im Dauereinsatz, da sie morgens und abends immer mit Licht unterwegs sind. Doch auch im Sommer lohnt es sich, für bessere Sichtbarkeit mit Tagfahrlicht unterwegs zu sein. Falls einem dennoch kein Licht aufgeht, sollte man die Leitungen und Kontakte prüfen. Das durchgebrannte «Birnchen» ist heute Schnee von gestern. Moderne LED-Leuchten, beispielsweise «IQ‑X» von Busch & Müller mit 100 Lux, halten zuverlässig ein Bikeleben lang.

Busch & Müller

9. Schraubverbindungen prüfen

Mit einem Multitool lassen sich unterschiedliche Schraubverbindungen überprüfen. Foto: www.pd-f.de / cosmicsports.de / Christoph Bayer
Mit einem Multitool lassen sich unterschiedliche Schraubverbindungen überprüfen. Foto: www.pd-f.de / cosmicsports.de / Christoph Bayer

Zum Ende des Checks sollten nochmals die Schrauben an allen wichtigen Bauteilen wie Vorbau, Lenker, Kurbel und Kettenblättern auf ihren richtigen Sitz hin überprüft werden. Mit einem Multitool, wie beispielsweise der Drehmoment- und Ratschenschlüssel «Feedback Sports Range» können die lockeren Schraubverbindungen wieder festgezogen werden. Aber Vorsicht! Erfahrene Schrauber wissen: Nach fest kommt ab. Deshalb immer die Drehmomentangaben der Hersteller beachten.

Intercycle

10. Polieren

Mit einer abschliessenden Politur wird das Bike blitzblank. Foto: www.pd-f.de / www.fit-ebike.com
Mit einer abschliessenden Politur wird das Bike blitzblank. Foto: www.pd-f.de / www.fit-ebike.com

Abschliessend lässt man das Bike wieder in neuem Glanz erstrahlen, zum Beispiel mit der «Bike Lust Politur» von Pedro’s . Die Schutzpolitur pflegt die Oberflächen und schützt vor UV-Strahlen. Zum Abschluss kann man noch mit einem fusselfreien Tuch die restliche Feuchtigkeit entfernen und den Rahmen glänzend polieren.

«Nur ein sauberes Bike ist auch ein gutes Bike. Regelmässige Pflege ist deshalb wichtig – und meist auch nicht aufwendig», sagt Thomas Geisler, Redakteur Pressedienst-Fahrrad.

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Text: Thomas Geisler/Pressedienst Fahrrad, EL

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